Gestern hatten wir zur Morgenablesung um 7 Uhr -10,8° und damit zum ersten Mal seit 30. Dezember 2019 (-11,0°) wieder einen zweistelligen Minuswert. Die Temperatur sank danach noch auf -11,5° ab.
Es schien durchgehend die Sonne, die Temperatur erreichte gerade einmal -2,5°, um 17 Uhr hatte es schon wieder -8°.
Jetzt in der Früh ist der Himmel bei -13,5° sternenklar. In St. Michael im Lungau hat es -23,8°.
Auf den Bergen (1400 m) hat es -6°.
Der See hat eine weitgehend geschlossene, dünne Eisdecke.
Großwetterlage: Ein Tief über Island, Großbritannien und Skandinavien trogt nach Süden aus und verdrängt den Azorenhochausläufer, der gestern noch für Sonnenschein gesorgt hat. Wir kommen an der Südflanke des Tiefdruckwirbels zu liegen, was einiges an Niederschlag und kurzzeitig etwas mildere Temperaturen bedeutet.
Die Bewölkung im Vorfeld der Front liegt derzeit schon quer über Oberösterreich bis in den Linzer Raum und wird unsere Gegend bald erreichen. Im Laufe des Tages wird die Wolkendecke immer dichter, und am späten Nachmittag setzt mit zunehmendem Wind Schneefall ein. Die Temperatur steigt bis um den Gefrierpunkt. In der Nacht kann es durchgehend und zeitweise auch etwas kräftiger schneien.
Morgen, Mittwoch, bleibt der Himmel vorerst bedeckt, und ein paar Schneeschauer sind möglich. Am Nachmittag lockert die Bewölkung vielleicht ein wenig auf. Mit lebhaftem Wind kann die Temperatur knapp ins Plus steigen.
Die nächste, gestern bereits besprochene Front aus Westen reicht mit starkem Niederschlag nur bis Oberösterreich herein, aber eine zweite Störung aus Norden trifft unsere Gegend am Donnerstagmorgen. Da kann es für kurze Zeit recht kräftig schneien, danach sind eher nur noch Schauer zu erwarten. Starker Wind bringt zudem wieder kältere Luft herein, die Temperatur bleibt durchgehend im Minus.
Am Freitag überwiegt stärkere Bewölkung, und einzelne Schneeschauer ziehen ebenfalls durch. Die Sonne sollte sich zwar zeitweise zeigen, mit schneidendem Wind kommt die Temperatur aber kaum über -4° hinaus.
Viele Wolken wechseln am Samstag mit ein wenig Sonne, einzelne Schneeschauer sind auch dabei. Bei leicht windigen Verhältnissen bleibt die Temperatur weit im Minus.
Gut! Ein wenig mehr Klarheit über die Wetterentwicklung ab nächster Woche hat sich gestern eingestellt. Es wird zu einem Ausbruch arktischer Kaltluft ("Arctic Outbreak") Richtung Europa kommen, die Folgen für unser Wetter sind jedoch noch ungewiss.
Der europäische Wetterdienst sieht in seiner gestrigen Berechnung den verantwortlichen Tiefdruckkomplex von Skandinavien über England, Frankreich und Spanien mit Zentrum über dem Ostatlantik. Damit würden wir in der milden Vorderseitenanströmung aus Südwesten (Drehrichtung des Tiefs gegen den Uhrzeigersinn) zu liegen kommen.
Auch der amerikanische Wetterdienst sieht Ähnliches, jedoch berechnet er ein Abrücken des Tiefdruckzentrums nach Osten, was uns nach kurzzeitig milderer Temperatur an der Südflanke Abkühlung und kräftigere Niederschläge bringen würde. Bevor wir aber an der wirklich kalten Rückseitenanströmung zu liegen kommen, zerbricht nach Sicht der Amerikaner der Polarwirbel und macht den Weg für eine deutlich mildere Westströmung frei.
Hier zeigt sich sehr gut das Dilemma der Langzeitprognosen. Schon eine Veränderung der Tiefdruckposition um wenige 100 Kilometer kann den Unterschied zwischen einer sehr warmen Südwestströmung und einer eisigen Nordströmung ausmachen. Die genaue Lage der unterschiedlichen Druckzentren auf einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen zu berechnen, ist aber in Zeiten eines instabilen und herumeiernden Polarwirbels ein Ding der Unmöglichkeit.
Das Wetter vor 50 Jahren: 12. Jänner 1971
Temperatur: -6,3° um 7 Uhr; -2,0° um 14 Uhr
Niederschlag: keiner
Wetter: strahlend sonnig
Schneelage um 7 Uhr: 26 cm
See: geschlossene Eisdecke mit 22 cm Stärke
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