Jetzt in der Früh ist der Himmel klar bei sehr diesigen Verhältnissen, ein paar Nebelschwaden hängen auch in der Gegend herum. Die -15° sind gemeinsam mit Zeltweg und Seckau die tiefste Temperatur in Österreich.
Auf den Bergen ist es mit 0° um mehr als 20° wärmer als vorgestern Früh.
Der See hat eine geschlossene, begehbare Eisdecke.
Da Klaus Maderthaner in seinem gestrigen Kommentar die Frage der Temperatur im Grünloch am Dürrenstein aufgeworfen hat, möchte ich euch die Antwort von Professor Dorninger auf meine Anfrage nicht vorenthalten:
ich war kurz vor der Kältewelle
oben, um sicher zu gehen, dass alle Sensoren funktionieren. Ich werde erst
wieder Ende April/Anfang Mai hinaufgehen. Soweit ich das verfolgt habe, war es
die meiste Zeit in Lunz bedeckt und/oder windig, dass ist der „Tod“ für extrem
tiefe Minima. Wir hatten im Jänner im Vorjahr ähnliche Wetterverhältnisse
gehabt. Im Grünloch haben wir damals nur enttäuschende Minima von knapp
unter-30 Grad C erreicht.
Sie sehen, ich bin da schon immer sehr skeptisch und lasse mich dann überraschen.
Eine Faustformel, die ich gelernt habe, besagt dass das Minimum im Grünloch bei
idealen Wetterverhältnissen um ca. 20-25 Grad C tiefer liegt als jenes in Lunz.
Das würde für die letzte Nacht etwa -40 bis -45 Grad C sprechen, wenn oben
nicht der Wind geweht hat, wie bei uns in Amstetten letzte Nacht.Heute wird die Sonne die meiste Zeit scheinen und die Temperatur kräftig nach oben treiben. Die warme Luft in den oberen Schichten wird aber nur schwer ins Tal vordringen, da voraussichtlich der Wind schwach bleibt. Aber die 0°-Grenze könnten wir endlich wieder einmal knacken.
Am Nachmittag zieht stärkere Bewölkung aus Südwesten herein.
Morgen, Samstag, wird der Tag mit vielen Wolken und leichtem Frost beginnen. Es könnte am Morgen vielleicht sogar ein wenig Schnee fallen. Untertags scheint zeitweise die Sonne, mit zunehmendem Wind zieht aber auch stärkere Bewölkung durch. Im Laufe des Nachmittags müsste die Warmluft bereits in ganz Österreich zu spüren sein.
Der Sonntag beginnt bedeckt, wird aber zunehmend sonnig. Da könnte der Föhn seine Finger ins Spiel bringen und für recht hohe Temperaturen sorgen. Wenn nicht, bekommen wir auch um die 7°.
Viele Wolken und zeitweise Regen sind am Montag zu erwarten.
Der Dienstag scheint etwas kühler, der Mittwoch dafür sehr warm auszufallen.
Rückblick Winter 2017/2018: Trüb, warm, durchschnittlich feucht ...
Temperatur: Mit -0,6° lag der heurige Winter genau 1° über dem langjährigen Mittel von -1,6° und war damit der zwölftwärmste seit Aufzeichnungsbeginn 1909. Hauptverantwortlich für diesen hohen Wert war natürlich der Jänner mit 4,2° über dem Mittel, auch der Dezember trug mit einem Plus von 1,2° das seine dazu bei. Da konnte auch der zu kalte Februar nicht mehr allzu viel ändern.
Zu diesem Zeitpunkt möchte ich einen kurzen Rückblick auf den letzten Frühherbst werfen. Damals war eine Kronenzeitungsschlagzeile vom 18. September ein großes Thema. Da stand: "Kältester Winter seit 100 Jahren im Anmarsch! ... Erster massiver Kälteeinbruch bereits im Oktober. ...". Man sieht halt wieder nur, was man von Langzeitprognosen, noch dazu aus sehr dubiosen Quellen (die Krone berief sich auf ein windiges russisches "Institut") halten kann. Lasst euch also von solchen Sachen nicht verrückt machen! :-)
Unser Vergleichswinter 1967/1968 lag mit -1,6° ebenfalls deutlich über dem damaligen Mittelwert von -2,8°.
Das langjährige Wintermittel lag bis zu Beginn der 1950er-Jahre bei -3,4° und stieg seither in mehreren Schüben permanent an.
Der kälteste Winter war jener von 1939 auf 1940 mit -7,7°, der wärmste 2006/2007 mit 1,6°.
Die höchste Temperatur wurde am 9. Jänner um 14 Uhr mit 12,4° verzeichnet, die tiefste am 28. Februar um 21 Uhr mit -16,5°.
An 25 Tagen lagen alle drei Messwerte (7°°, 14°°, 21°°) im Minus, der langjährige Durchschnitt sind 34 Tage. 1967/1968 waren es 36 Eistage bei einem damaligen Mittel von 40 Tagen. 1939/1940 waren´s 66 Tage.
Nur an 6 Tagen wurde eine Temperatur von -10° oder weniger verzeichnet, 4 davon waren die letzten vier Februartage. Das ist der sechstniedrigste Wert seit Aufzeichnungsbeginn. Das derzeitige Mittel liegt bei 15, 1968 lag es bei 27!
Sonne: Die Sonne schien 25% der theoretisch möglichen Sonnenscheindauer. Damit war der gesamte Winter sehr trüb. Im letzten Winter 2016/2017 war es mit 48% fast doppelt so sonnig.
Niederschlag: Mit 356,7 mm gab es fast eine Punktlandung auf dem Mittel von 345,4 mm. Dezember und Jänner waren zu feucht, der Februar viel zu trocken. 1967/1968 liefert mit 355,1 mm einen fast identen Wert.
Am meisten Niederschlag fiel 1947/1948 mit 667,0 mm, am wenigsten 1996/1997 mit 125,0 mm.
Die größte Tagesmenge stammt mit 31,5 mm vom 4. Jänner.
An überdurchschnittlichen 64 Tagen (Mittel: 53 Tage) gab es messbaren Niederschlag, mit durchschnittlich 5,6 mm/Niederschlagstag (Mittel: 6,5 mm).
Schnee: Bei den Schneewerten kann noch sehr viel passieren, wie wir letzten April gesehen haben. Daher wird nur kurz darauf eingegangen, eine genaue Auswertung liefere ich euch mit der Aprilrückschau.
Alle Werte sind bisher (zum Teil deutlich) unterdurchschnittlich. Nur bei der Anzahl der Tage mit geschlossener Schneedecke nähern wir uns 78 langsam an den Mittelwert von 90 Tagen an. Bis in die 1950er lag dieser bei 120 Tagen.
See: Der See hat erst seit dem 19. Februar eine geschlossene Eisdecke, damit also 10 Tage. Das ist der niedrigste Wert für die Wintermonate mit Ausnahme jener Jahre als er gar nicht zufror (2006/2007, 2013/2014), und dem Winter 2015/2016, in dem er nur im Jänner 4 Tage eine geschlossene Eisdecke hatte.
Das Wetter vor 50 Jahren: 2. März 1968
Temperatur: -7,4° um 7 Uhr; 4,0° um 14 Uhr
Niederschlag: keiner
Wetter: durchgehend sonnig
See: geschlossene Eisdecke
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